Scheinträchtigkeit („Scheinschwangerschaft“) beim Hund
Die Scheinschwangerschaft, korrekterweise als Scheinträchtigkeit oder Pseudogravidität bezeichnet, ist ein physiologisches (also normales) Geschehen im Zyklus einer nicht-kastrierten Hündin. Die Hormone des Weibchens führen den Körper dabei quasi hinters Licht und spielen ihm eine Trächtigkeit vor. Bei einer Scheinträchtigkeit zeigen Hunde daher die typischen Verhaltensweisen und körperlichen Veränderungen einer Trächtigkeit. Lesen Sie im Folgenden mehr über die Ursachen und Symptome.
Was ist eine Scheinträchtigkeit?
Die Scheinträchtigkeit, umgangssprachlich auch als Scheinschwangerschaft bezeichnet, wird durch normale Schwankungen des Hormonspiegels verursacht. Gedacht ist die „Scheinschwangerschaft“ von der Natur dafür, dass auch Weibchen ohne Welpen die Nachkommen im Rudel umsorgen.
Die Hormone Progesteron und Prolaktin sind hauptsächlich für die Symptome der Scheinträchtigkeit verantwortlich: während der Progesteronspiegel im Blut nach der Läufigkeit absinkt, steigt der Prolaktinspiegel an. Dadurch wird dem Körper eine Trächtigkeit vorgespielt und es entstehen die typischen Symptome einer Pseudogravidität.
Die Scheinträchtigkeit tritt etwa 6-12 Wochen nach Ende der Läufigkeit auf. Die Symptome sind von Hündin zu Hündin unterschiedlich stark ausgeprägt und müssen auch nicht immer auftreten. Bis zu 25% der nicht-kastrierten Hündinnen zeigen während ihres Zyklus Symptome einer Scheinträchtigkeit. Kleinere Hunderassen sind dabei häufiger betroffen.
Symptome der Scheinträchtigkeit („Scheinschwangerschaft“)
Die Symptome sind, wie erwähnt, recht typisch: sehr häufig schwillt das Drüsengewebe der Milchleiste (Gesäuge) an und es kommt nicht selten zu einem Milchfluss aus den Zitzen. Aussehen und Menge der Flüssigkeit, die aus den Zitzen austritt, kann dabei stark variieren. Es können entweder nur kleine Mengen einer klaren bis braunen Flüssigkeit oder sogar große Mengen an Milch austreten.
Außerdem zeigen die Weibchen ein ausgeprägtes mütterliches Verhalten. Sie „adoptieren“ und behandeln Kuscheltiere, Spielzeuge oder andere Tiere wie Welpen. Viele Hündinnen versuchen außerdem ein Nest für den Nachwuchs vorzubereiten. Das Verhalten kann aber auch in Aggressivität oder Depression umschlagen. Während der Scheinschwangerschaft neigen manche Weibchen häufiger zu Erbrechen oder Durchfall.
Was Sie bei einer Scheinträchtigkeit tun können
Weil es sich bei der Scheinträchtigkeit nicht um eine krankhafte Störung handelt, sondern um ein normales Geschehen im Zyklus, ist für gewöhnlich keine Therapie notwendig. Der Hormonspiegel sowie die Verhaltensweisen und körperlichen Veränderungen sollten sich nach etwa 2-3 Wochen wieder normalisiert haben.
Während der Scheinträchtigkeit können Sie Ihre Hündin aber unterstützen:
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Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann
Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!