Idiopathische FLUTD (Blasenentzündung) bei der Katze
Die idiopathische Blasenentzündung (idiopathische FLUTD, Feline idiopathische Zystitis (FIC) oder Feline interstitielle Cystitis) ist eine Krankheit, bei der es ohne eindeutige Grundursache zu einer Entzündung der Harnblase kommt. Es wird allerdings angenommen, dass Stress ein Auslöser für die Erkrankung ist.
Vor allem bei Katern kann es bei einer idiopathischen FLUTD auch zu einem lebensgefährlichen Verschluss der Harnröhre kommen.
Idiopathische FLUTD/Blasenentzündung (Katze): Steckbrief
Beschreibung
Bei Katzen wird die idiopathische Blasenentzündung zum sogenannten FLUTD-Komplex gezählt. Bei allen Krankheiten in diesem Komplex kommt es zu sehr ähnlichen Symptomen, weswegen sie sehr leicht verwechselt werden können! Erfahren Sie hier mehr zum FLUTD-Komplex.
Es gibt viele Gründe, wie es zu einer Blasenentzündung (Zystitis oder Cystitis) kommen kann: Bakterien können in die Harnblase gelangen und zu einer Infektion führen, Harnsteine können die Blasenwand reizen und manchmal ist auch Blasenkrebs der Auslöser für die Entzündung.
Dennoch: bei über der Hälfte der Katzen (60%) kommt es zur Blasenentzündung, ohne dass der Finger auf eine Ursache gelegt werden kann. Sie entsteht „einfach so“ – es finden sich keine Bakterien, keine Harnsteine und keine sehr offensichtlichen Veränderungen der Blase. Mediziner sprechen in einem solchen Fall von „idiopathisch“, übersetzt heißt das „ohne erkennbare Ursache“.
Weil bei der Erkrankung die Harnblase und die Harnröhre betroffen sind, also die unteren Harnwege, wird die Krankheit auch „idiopathische FLUTD (iFLUTD)“ genannt (FLUTD wird oft wie „Flutt“ ausgesprochen und steht für „Feline Lower Urinary Tract Disease“, auf Deutsch also „Erkrankung der unteren Harnwege der Katze“).
Am häufigsten betroffen sind Katzen, die jung bis mittelalt sind (im Durchschnitt 3,5 Jahre alt). Bei Katzen, die jünger als 1 Jahr oder älter als 10 Jahre sind, ist die idiopathische FLUTD selten. Es wird angenommen, dass Stress eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Krankheit spielt.

Vor allem bei Katern kann es durch die Entzündung zu einem lebensgefährlichen Verschluss der Harnröhre kommen – entweder durch die Entstehung eines sogenannten Schleimpfropfens in der Harnröhre oder durch eine Entzündung und anhaltende Verkrampfung der Harnröhrenmuskulatur. Bei vollständiger Blockierung der Harnröhre kann kein Urin mehr abgesetzt werden. Dieser staut sich dann auf und kann zu einem akuten Nierenversagen oder zum Reißen der Harnblase führen.
Symptome bei idiopathischer Zystitis/FLUTD
Manche Katzen, die eine idiopathische Zystitis haben, zeigen fast keine Symptome. Manchmal fällt nur auf, dass sie plötzlich unsauber sind – also nicht mehr nur aufs Katzenklo gehen, sondern auch an anderen Orten urinieren (häufig zum Beispiel ins Waschbecken).
Viele Katzen zeigen allerdings ganz ähnliche Symptome wie Menschen, die an einer Blasenentzündung leiden: sie haben das Gefühl ständig Urin absetzen zu müssen und gehen deswegen sehr oft aufs Katzenklo. Wenn sie dann aber pinkeln, kommt nur eine kleine Menge Urin (teilweise nur einige Tropfen). Bei vielen Katzen ist der Urinabsatz auch schmerzhaft (zu erkennen an Miauen und Schreien). Oft wirkt es so, als würden die betroffenen Katzen richtig „pressen“ und drücken, um möglichst viel Urin loszuwerden.
Bei manchen Katzen fällt auf, dass die Symptome der idiopathischen Zystitis schubweise auftreten – das heißt, sie bleiben für 5-7 Tage und gehen dann wieder von alleine weg, kommen nach einer Weile aber wieder. Häufig treten die FLUTD-Krankheitsepisoden nach Stresssituationen auf (z.B. Umzug, Urlaub, Regenwetter, Revierkämpfe).
- Sehr häufige Symptome bei idiopathischer FLUTD:
- Plötzliche Stubenunreinheit/Unsauberkeit (also Pinkeln außerhalb des Katzenklos)
- Häufiges Absetzen kleiner Mengen Urin (Pollakisurie)
- Schmerzen beim Urinieren und „Pressen“, um möglichst viel Urin loszuwerden (Strangurie)
- Häufiges Scharren im Katzenklo
- Gelegentlich auftretende Symptome bei idiopathischer FLUTD:
- Übermäßiges Putzen und Lecken an den Genitalien und am Bauch (bis hin zur Haarlosigkeit)
- Blutiger Urin (Hämaturie)
- Selten auftretende Symptome bei idiopathischer FLUTD:
- Teilnahmslosigkeit
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen/Schmerzen bei Berührung des Bauches
Achtung!
Vor allem bei Katern kann es durch die Entzündung bei einer idiopathischen Zystitis zu einer teilweisen oder vollständigen Blockade der Harnröhre kommen. Ein solcher Harnröhrenverschluss ist ein lebensbedrohlicher Notfall!
Manchmal ist es allerdings nicht ganz leicht festzustellen, ob eine Katze einen Harnröhrenverschluss hat oder nicht. Ein hochgradiger Verdacht auf einen Harnröhrenverschluss besteht aber immer dann, wenn:
- Die Katze versucht Urin abzusetzen, aber nichts kommt.
- Die Katze immer wieder nur einige Tropfen Urin absetzt (sodass die insgesamt an einem Tag abgesetzte Harnmenge deutlich geringer ist als normal).
- Die Katze allgemeine Symptome, wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit oder eine schnelle, flache Atmung, hat.
Wenn diese Symptome beobachtet werden, handelt es sich um einen Notfall und es sollte so schnell wie möglich ein Tierarzt aufgesucht werden!
Wenn Zweifel bestehen, sollte vor allem bei Katern vorsichtshalber immer davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Harnröhrenverschluss handelt!
Ursachen und Risikofaktoren von idiopathischer FLUTD
Obwohl in den letzten Jahrzehnten viel geforscht wurde, ist immer noch nicht klar, warum Katzen an einer idiopathischen Zystitis erkranken. Umweltfaktoren – vor allem Stress – scheinen aber eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Erkrankung zu spielen.
Die meisten Katzen erkranken kurz nachdem sie eine für sie stressige Situation erlebt haben (z.B. Umzug, abrupter Futterwechsel, Urlaub der Besitzer, kaltes/regnerisches Wetter, neues Tier bzw. Baby im Haushalt, Aggressionen zwischen den Katzen in einem Haushalt, zu viele Katzen in einem Haushalt, Konkurrenz um Futter/Wasser/Katzenklos, Tierarztbesuch).
Wie kann Stress zu einer Blasenentzündung führen?
Bei gesunden Tieren werden in Stresssituationen bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet (sogenannte Stresshormone, dazu gehören Kortison und Noradrenalin). Diese Hormone sollen dem Tier dabei helfen, mit dem Stress zurechtzukommen. Bei manchen Katzen ist die Ausschüttung und/oder Wirkung dieser Hormone aber gestört. Das führt dazu, dass sie weniger gut mit Stresssituationen umgehen können als ihre Artgenossen. Man spricht hierbei von einem veränderten Stress-Antwort-System.
Der Stress kann den Tieren dann „auf die Blase schlagen“ und zu einer Entzündung führen. Bei manchen Katzen reagieren auch noch andere Organsysteme auf den Stress – zum Beispiel der Magen-Darm-Trakt, die Atemwege, die Haut und die Psyche. Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, verringertes Putzverhalten und noch weitere Symptome können die Folge sein.
Manche Forscher gehen davon aus, dass Katzen ganz besonders anfällig für eine idiopathische Blasenentzündung sind, wenn sie ganz früh in ihrem Leben oder sogar noch im Mutterleib besonders großem Stress ausgesetzt waren – denn das könnte zu einer Veränderung des Stress-Antwort-Systems führen.
Veränderungen der Blasenwand bei FLUTD-Katzen
Auch die Harnblasenwand kann bei betroffenen Katzen verändert sein. Bei gesunden Katzen wird die Blase innen durch eine spezielle Schutzschicht aus sogenannten Glykosaminoglykanen (GAG-Schicht) komplett ausgekleidet. Diese verhindert, dass bestimmte Stoffe im Urin die Blasenwand reizen und zur Entzündung führen.
Bei vielen Katzen, die von einer idiopathischen Zystitis betroffen sind, scheint diese Schutzschicht Lücken zu haben: die schädlichen Stoffe im Urin gelangen so an sensible Schmerz-Nervenfasern in der Blasenwand. Die Reizung bzw. Aktivierung dieser Fasern führt einerseits zu Schmerzen, andererseits aber auch zu einer sogenannten neurogenen Entzündung der Blase (also zu einer Entzündung, die durch die Aktivierung der Nerven bei einem Schmerzreiz entsteht). Sichtbar wird diese dann unter anderem als Ödem (Wassereinlagerung) und Einblutungen in die Blasenwand.
Risikofaktoren
Ein besonders hohes Risiko für die Erkrankung an einer idiopathischen Blasenentzündung haben Katzen, wenn sie:
- jung bis mittelalt sind
- kastriert sind
- übergewichtig sind
- sich wenig bewegen
- vor allem drinnen leben
- nur oder hauptsächlich Trockenfutter fressen
- ängstlich oder nervös sind
Untersuchungen und Diagnose bei idiopathischer FLUTD
Leider gibt es keinen Test und keine Untersuchung, mit der die Diagnose „idiopathische Blasenentzündung“ bzw. „idiopathische FLUTD“ ohne weiteres gestellt werden kann. Stattdessen müssen alle anderen Ursachen, die für eine Blasenentzündung in Frage kommen können, ausgeschlossen werden – darunter z.B. Harnsteine, bakterielle Infektionen und Harnblasenkrebs (Erfahren Sie hier mehr zu den möglichen Ursachen einer Blasenentzündung und deren Diagnose).
Üblicherweise wird der Tierarzt deswegen zunächst einige Fragen stellen (z.B. wie oft und wieviel Urin die Katze absetzt, ob der Urin stinkt und ob es in letzter Zeit besondere Ereignisse gab). Häufig finden sich bei einer idiopathischen FLUTD Hinweise auf eine vorangegangene Stresssituation, z.B. Umzug, Aufenthalt in einer Katzenpension, neues Tier oder Baby im Haushalt. Danach wird der Tierarzt eine allgemeine klinische Untersuchung durchführen.
Spezielle Untersuchungen bei idiopathischer Blasenentzündung
Im Anschluss werden dann speziellere Untersuchungen durchgeführt. Meistens ist es nicht nötig, alle unten aufgezählten Untersuchungen durchzuführen – der Tierarzt wird je nach Vorbericht und Untersuchungsergebnissen entscheiden, welche am besten geeignet sind:
Untersuchung des Urins
Hierbei kann der Tierarzt Hinweise auf die Ursache der Blasenentzündung bekommen. Bei einer bakteriellen Blasenentzündung befinden sich im Urin z.B. üblicherweise Bakterien und Entzündungszellen. Bei Harnsteinen sind dagegen häufig Kristalle (die Vorläufer der Steine) zu finden.
Bakteriologische Untersuchung des Urins
Häufig wird der Tierarzt auch steril gewonnenen Urin in ein Labor .einschicken. Dort kann mit einer bakteriologischen Untersuchung noch genauer überprüft werden, ob Bakterien im Urin vorhanden sind. Denn manchmal „verstecken“ sich die Bakterien und sind bei der ersten Untersuchung durch den Tierarzt nicht zu entdecken.
Röntgenuntersuchung
Röntgenbilder sind sehr gut geeignet, um die meisten Harnstein-Arten zu diagnostizieren, aber auch andere Veränderungen können erkennbar sein. In manchen Fällen reicht ein „normales“ Röntgenbild allerdings nicht aus und es muss eine sogenannte Röntgenkontrast-Untersuchung der Harnwege durchgeführt werden.
Dabei wird ein Kontrastmittel entweder über die Harnröhre oder über das Blut verabreicht. Dieses sieht im Röntgenbild ganz weiß aus. Es kleidet die Harnwege mit einer hellen Schicht aus, so dass „unnormale Strukturen“ wie Harnsteine oder Tumoren als schwarze Flecken oder Aussparungen sichtbar werden. Bei einem Verschluss der Harnröhre ist erkennbar, dass kein (oder kaum) Kontrastmittel durch die Engstelle gelangt.
Ultraschalluntersuchung
Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes eignet sich hervorragend, um feinere Veränderungen – z.B. der Blase – sichtbar zu machen. So können etwa Tumoren oder auch manche Harnsteine, die im Röntgen nicht erkennbar sind, gefunden werden.
Endoskopische Untersuchung (Zystoskopie)
Hierbei wird ein Endoskop über die Harnröhre in die Blase geschoben. Mithilfe des Endoskops können dann auch sehr feine Veränderungen der Harnröhre und Blase erkannt werden, die sich mit den anderen Methoden nicht darstellen lassen. Viele von einer idiopathischen Zystitis betroffene Katzen haben kleine Einblutungen in die Blasenwand (Petechien). Leider sind diese Veränderungen nicht spezifisch für die idiopathische FLUTD, d.h. sie können auch bei anderen Erkrankungen vorkommen. Sie unterstützen aber die Diagnose. Durch die endoskopische Untersuchung können auch andere Erkrankungen, wie z.B. Harnblasenkrebs, ausgeschlossen werden.
Biopsie-Entnahme
In manchen Fällen (v.a. bei Verdacht auf eine Krebserkrankung) kann es nötig sein, eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Harnblase oder Harnröhre zu entnehmen (z.B. während einer endoskopischen Untersuchung). Diese wird dann von einem Pathologen auf bestimmte Veränderungen der Zellen überprüft.
Behandlung bei idiopathischer Zystitis/FLUTD
Leider ist die idiopathische FLUTD keine Krankheit, bei der man einfach nur ein Medikament geben kann, damit sie wieder verschwindet.
Zwar kann man die Blasenentzündungs-Symptome der betroffenen Katze lindern, indem man ihr z.B. Schmerzmittel gibt. Zu einer richtigen Heilung kommt es aber – obwohl es der Katze nach der akuten Erkrankungsepisode erstmal wieder gut geht – nicht.
Stattdessen schlummert die FLUTD-Erkrankung immer noch in der Katze und kann – vor allem bei Stress – jederzeit wieder ausbrechen. Aus diesem Grund müssen die Lebensumstände der Katze verändert werden, und zwar durch:
- Stressverminderung
- Bereicherung der Umwelt
- Steigerung der Wasseraufnahme der Katze
Nur so kann die Krankheit zurückgedrängt und die Häufigkeit und Schwere der Krankheitsepisoden verringert werden.
Bei den meisten Katzen verschwinden die Symptome bei einer akuten FLUTD-Erkrankungsepisode auch ohne Behandlung nach einigen Tagen wieder. Trotzdem ist aber ganz unbedingt zu einer Behandlung zu raten, weil:
- Die Erkrankung sehr schmerzhaft ist.
- Es zu einem lebensbedrohlichen Harnröhrenverschluss kommen kann.
- Sich die Katzen vor lauter Schmerzen selbst verletzen können (vor allem im Dammbereich).
- Es ohne Behandlung der FLUTD zu dauerhaften Verhaltensänderungen kommen kann, z.B. Verlust der Stubenreinheit.
Veränderung der Lebensumstände der Katze
Stressverminderung und Environmental Enrichment
So unbedeutend dieser Punkt auch scheint: das A und O in der Behandlung der idiopathischen Zystitis ist es, den Stress, den die Katze empfindet, zu reduzieren. Das erreicht man, indem man Stress- bzw. Konfliktsituationen im Haushalt vermindert und die Lebens- und Umweltbedingungen der Katze verbessert – und zwar durch sog. „Environmental Enrichment“ („Bereicherung der Umgebung“, also Schaffung einer interessanten, anregenden Umgebung).
Einige Beispiele dafür sind:
- Genügend Katzenklos mit passender Streu an verschiedenen, geeigneten Orten zur Verfügung stellen (und diese oft reinigen)
- Genügend Schlaf- und Versteckmöglichkeiten schaffen
- Bei mehreren Tieren: Getrennte Fütterung an ruhigen Orten
- Viel mit der Katze beschäftigen – Spielen, Kuscheln, Clicker-Training
- Eventuell Einsatz von Feliway®-Zerstäubern oder -Umgebungsspray – diese verbreiten ein künstliches „Wohlfühlpheromon“ der Katze
Das ist allerdings nur ein kleiner Auszug der Maßnahmen, die getroffen werden sollten. Ausführliche Informationen sowie Tipps und Tricks, wie sensiblen Miezen geholfen werden kann, finden Sie in unserem Artikel „Stress und Angst bei Katzen“.
Verdünnung des Urins
Vereinfacht gesagt ist es so: je mehr Wasser eine Katze mit dem Urin ausscheidet, desto weniger reizende Stoffe befinden sich jeweils in der Blase und desto weniger können diese die Blasenwand schädigen. Deswegen ist es sehr wichtig, die Wasserausscheidung bei erkrankten Katzen zu erhöhen.
Am einfachsten geht das, indem man die Wasseraufnahme steigert. Denn generell gilt: je mehr Wasser eine Katze zu sich nimmt (beim Trinken und mit dem Futter), desto mehr Wasser wird sie auch wieder auspinkeln.
Folgende Maßnahmen sollten deswegen getroffen werden:
- Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter (langsamer Wechsel über mehrere Tage, ein zu plötzlicher Wechsel kann zu Stress und zu einer erneuten Erkrankung führen)
- Genügend Trinkmöglichkeiten an verschiedenen, geeigneten Orten schaffen
- unter Umständen etwas ungesalzene Hühner- oder Fischbrühe zum Wasser in einen Napf geben
Lesen Sie mehr dazu in unseren „11 Tipps, wie Ihre Katze garantiert mehr trinkt!“.
Unterstützende Behandlung bei idiopathischer Zystitis/FLUTD
Behandlung mit Antibiotika oder Kortison
Es erscheint so verlockend – einfach ein paar Tage lang Antibiotika oder den Entzündungshemmer Kortison geben und alles wird wieder gut. Leider haben Studien aber gezeigt, dass das nicht funktioniert. Im Falle von Antibiotika ist das sogar recht einleuchtend: wenn keine Bakterien an der Entzündung schuld sind, können Antibiotika auch nichts ausrichten.
Trotzdem hört man immer wieder Geschichten, in denen die idiopathische FLUTD nach der Gabe von Antibiotika oder Kortison besser wurde. Wie passt das also zusammen? Vermutlich kommen die Berichte daher, dass die idiopathische Blasenentzündung nach einigen Tagen häufig von alleine wieder besser wird – egal, ob mit oder ohne Behandlung.
Prognose bei idiopathischer Zystitis/FLUTD
Die Prognose bei einer idiopathischen FLUTD ohne Verschluss der Harnröhre ist gut. Häufig verschwinden die Symptome nach einigen Tagen von alleine wieder. Es gibt allerdings keine Behandlung, mit der die betroffene Katze geheilt werden kann – häufig kommt es zu wiederkehrenden idiopathischen Blasenentzündungen. Mit zunehmendem Alter der Katze scheinen die Erkrankungsepisoden allerdings seltener zu werden.
Im Falle eines Harnröhrenverschlusses ist die Prognose vorsichtig. Es kommt allerdings darauf an, wie lange der Verschluss schon besteht. Je länger ein Verschluss unbehandelt bleibt und je schlechter es der Katze geht, desto schlechter die Prognose.
Vorbeugung
Es gibt ein paar Maßnahmen, die getroffen werden können, um das Erkrankungsrisiko zu verringern. Vor allem, wenn Katzen schon mal eine FLUTD-Episode hatten, sind sie sehr wichtig, um einer erneuten idiopathischen Zystitis vorzubeugen:
- Die Katze sollte fit und schlank gehalten werden – wenn sie bereits übergewichtig ist, sollte sie unbedingt abnehmen!
- Der Stress im Haushalt sollte so gering wie möglich gehalten werden (Mehr Infos: „Stress und Angst bei Katzen“)
- Die Wasseraufnahme der Katze sollte gesteigert werden (v.a. durch Fütterung von Dosen- statt Trockenfutter) (Mehr Infos: „11 Tipps, wie Ihre Katze garantiert mehr trinkt“)
Es kann außerdem helfen, die Katze gut im Auge zu behalten. Viele Besitzer merken es ihrer Katze an, wenn sie wieder kurz vor einer FLUTD-Episode steht – wenn sich die Katze z.B. stark im Genital- und Dammbereich putzt oder anders verhält als sonst (z.B. Aggressionen gegenüber der/den Partnerkatze(n)).
Wenn in diesem Zeitraum bereits gehandelt wird, kann manchmal die Schwere und Dauer der kommenden idiopathischen Blasenentzündung verringert werden. Es sollte versucht werden, den Stress noch weiter zu verringern, vermehrt Feliway® zu versprühen und die Wasseraufnahme noch mehr zu steigern.
Die gleichen Maßnahmen können getroffen werden, wenn stressige Ereignisse (z.B. Tierarztbesuch oder Handwerker im Haus) bevorstehen.
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Über Dr. med. vet. Iris Wagner-Storz
Ich bin seit 2013 approbierte Tierärztin, Mutter einer kleinen Tochter und leidenschaftliche Leseratte. Mein Tiermediziner-Herz schlägt v.a. für die Dermatologie und Innere Medizin – und so habe habe ich meine Doktorarbeit auch in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München zum Thema Allergien beim Hund geschrieben. Ich bin selbst leidgeprüft, was Krankheiten bei den eigenen Haustieren angeht – und weiß wie wichtig ausführliche, korrekte Informationen sind, um die richtige Entscheidung für den geliebten Vierbeiner zu treffen. Aus diesem Grund ist fellomed ein Herzensprojekt für mich! Um Ihnen möglichst gute und aktuelle Informationen liefern zu können, versuche ich ständig dazuzulernen und mich fortzubilden – so bin ich beispielsweise auch Mitglied der International Society of Feline Medicine (ISFM) .