Sollte man Wohnungskatzen vorsorglich gegen Flöhe behandeln?

Flohmittel auch bei Wohnungskaten?

Die Katze einer Bekannten hat vor kurzem Flöhe gehabt, obwohl sie eine reine Wohnungskatze ist. Ich selber habe auch zwei Wohnungskatzen, bei denen ich noch nie einen Floh gefunden habe und, ehrlich gesagt, habe ich mir bis jetzt darüber auch keine Gedanken gemacht. Jetzt frage ich mich aber natürlich, ob man auch Wohnungskatzen vorsorglich gegen Flöhe behandeln sollte, auch wenn sie nur auf den Balkon dürfen und nicht nach draußen?
Tierarztfrage vom 22.04.2018

Antwort von Tierärztin Dr. Stefanie Mallmann:

Das ist tatsächlich eine sehr interessante Frage, die sich aber nicht pauschal beantworten lässt. Wie unser Doktorvater immer so schön gesagt hat: Es kommt darauf an!

Tatsächlich kommt es eher selten vor, dass Katzen, die nur in der Wohnung gehalten werden, Flöhe haben. Denn Flöhe werden normalerweise von Tier zu Tier übertragen – oder wenn sich die Katzen in einer Umgebung aufhalten, die stark mit Flöhen und Flohlarven kontaminiert ist. Wenn die Katzen also keinen Kontakt zu infizierten Tieren haben und in der Wohnung nicht schon Flöhe sind, ist das Risiko einer Ansteckung sehr gering. Deswegen müssen reine Wohnungskatzen nicht unbedingt vorsorglich gegen die Blutsauger behandelt werden.

Natürlich besteht aber immer das Risiko, dass Sie als Besitzer aus Versehen Flöhe mit nach Hause bringen – zum Beispiel, wenn Sie draußen einen infizierten Hund gestreichelt haben oder bei jemandem zu Besuch gewesen sind, dessen Vierbeiner einen Flohbefall hat. Wenn Sie also viel Kontakt zu anderen Tieren haben, sollten Sie darüber nachdenken Ihre Katzen mit einem Antiflohmittel zu schützen.

Eichhörnchen und Igel können ebenfalls eine potentielle Ansteckungsquelle sein. Wenn Sie auf ihrem Balkon viel Besuch von Eichhörnchen haben oder Ihre Wohnung im Erdgeschoß liegt, sodass auch Igel Zugang zum Balkon haben, würden wir eine Flohprophylaxe empfehlen.

Wenn im selben Haushalt zusätzlich noch ein Hund lebt oder öfters zu Besuch kommt, ist das Risiko natürlich größer, dass Flöhe eingeschleppt werden. Hunde sind ja viel draußen unterwegs und stecken ihre Nase auch gern ins Unterholz oder stöbern den ein oder anderen Igel auf. Zum Schutz der Katze reicht es oft aus, wenn der Hund regelmäßig ein Mittel gegen die Parasiten erhält – wenn Sie aber auf Nummer sicher gehen wollen, sollten alle Tiere im Haushalt eine Prophylaxe bekommen.

Weil Katzen auch allergisch gegen den Speichel der Flöhe sein können (Flohallergie), raten wir bei Katzen, die bereits eine Futter- oder Umweltallergie haben, in jedem Fall dazu, die Stubentiger vorsorglich gegen Flöhe zu behandeln. Denn Tiere, die schon eine Allergie haben, neigen dazu, auch gegen andere Sachen, wie zum Beispiel Flohspeichel, allergisch zu sein.

Wenn Sie sich für eine Prophylaxe entscheiden, sollten Sie sich für die Auswahl eines geeigneten Antiflohmittels mit ihrem Tierarzt beraten.

Ausführliche Informationen zu Flöhen finden Sie hier:

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Tierärztin Stefanie Mallmann

Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann

Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!


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