Wie häufig soll ich meinen Hund baden?
Antwort von Tierärztin Dr. Stefanie Mallmann:
Leider kenne ich dieses Problem nur zu gut! Meine Hündin Lotta „parfümiert“ sich auch liebend gerne mit stinkenden Gerüchen.
Wie oft Hunde waschen: Keine pauschale Antwort möglich
Zu Ihrer Frage: Wie häufig man einen Hund baden sollte, kann man gar nicht so pauschal beantworten – wie so oft ist die Antwort: „Es kommt darauf an“. Es spielen dabei nicht nur Fellbeschaffenheit, Haltung und Verhalten eine Rolle, sondern auch gesundheitliche Aspekte, wie z.B. eine Allergie.
Vielleicht trifft es die Aussage „So häufig wie nötig, so wenig wie möglich“ am besten. Sehr häufiges Baden kann die Haut natürlich austrocknen und zu Hautirritationen, Rötungen und Schuppen führen. Wenn sich Hunde allerdings in Dreck und Schlamm wälzen, ist die Reinigung der Haut jedoch nicht nur aus geruchlichen Gründen wichtig, sondern auch um Bakterien und Hefepilzen keinen Lebensraum zu bieten. Bei Tieren mit einer Allergie und/oder Infektion der Haut mit Bakterien oder Hefepilzen ist häufiges Baden sogar Teil der Therapie. Die Behandlung mit desinfizierenden Shampoos ist bei einer Hautinfektion in den meisten Fällen sogar effektiver als eine Antibiotikatherapie.
Das richtige Hundeshampoo
Tatsächlich ist es weniger entscheidend wie oft man seinen Hund badet, sondern eher mit welchem Shampoo und wie. Es ist sehr wichtig ein gutes und hochwertiges Hundeshampoo zu verwenden und nicht einfach auf Menschenshampoo zurückzugreifen. Ein großer Unterschied der Hundehaut zu der des Menschen liegt nämlich im pH-Wert. Während auf der Haut von uns Menschen mit einem pH-Wert von etwa 5 ein eher saures Milieu herrscht, hat die Hundehaut einen nahezu neutralen pH-Wert (etwa 7). „Menschenshampoos“ sind daher zu sauer und würden die Haut der Vierbeiner reizen und irritieren. Weil die Hundenase deutlich empfindlicher ist als unsere, empfehlen wir außerdem auf stark duftende oder parfümierte Shampoos zu verzichten.
Neben dem richtigen Shampoo ist es aber auch sehr wichtig, dieses gründlich auszuspülen (über 10 Minuten) – denn sonst bleiben im Fell schnell Shampooreste zurück, die zu Reizungen führen können. Um der Haut und dem Fell nach dem Waschen wieder Feuchtigkeit zurückzugeben, gibt es auch spezielle Conditioner und Hautpflegemittel für Hunde. Zusätzlich kann man auch essentielle Fettsäuren in Form von z.B. Fischöl, Schwarzkümmelöl oder Leinöl über das Futter geben (ca. 1 Esslöffel pro 10 kg Körpergewicht; Menge langsam steigern), um so die Hautbarriere von innen zu stärken.
Fazit
Baden Sie Ihre Hündin ruhig so häufig, wie es nötig ist. Solange man das richtige Shampoo verwendet und dieses anschließend gründlich ausspült, spricht nichts dagegen, einen Hund – wenn nötig – auch häufiger zu baden. Pflegeprodukte können zusätzlich dabei helfen, die Haut gesund zu erhalten.
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Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann
Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!