Darf ein Hund bei dieser Kälte länger draußen bleiben?
Antwort von Tierärztin Dr. Iris Wagner-Storz:
Manche Hunde haben wirklich ihren eigenen Kopf. Da denkt man, man tut ihnen etwas Gutes und holt sie in die kuschlige Wärme – und sie wollen lieber wieder raus!
Ich kann Ihre Frage sehr gut nachvollziehen. Als ich jünger war, hatten wir einen Australischen Schäferhund, der es geliebt hat, draußen zu schlafen. Er hatte dort ein Körbchen und bestand auch im Winter darauf, dort die Nacht zu verbringen (auch wenn er jederzeit selbstständig rein konnte).
Wie Menschen haben auch Hunde unterschiedliche Kältetoleranzen – abhängig von Größe, Fell, Ernährungs- und Gesundheitszustand. Manch ein Hund verträgt es kälter, andere mögens lieber warm. Dabei kommen größere Hunde grundsätzlich besser mit niedrigen Temperaturen zurecht als kleine – und ein langes, dichtes Fell hilft natürlich auch.
Insofern ist ihr Hund eigentlich so gut wie möglich gewappnet, um dem kalten Wetter zu trotzen. Dennoch kann natürlich auch ein Berner Sennenhund eine Unterkühlung (Hypothermie) oder Erfrierungen erleiden – gerade bei den aktuellen Temperaturen! Idealerweise sollte er also nicht die ganze Zeit draußen verbringen.
Wenn ihr Hund aber darauf besteht, draußen zu bleiben, sollten Sie ihm – um auf Nummer Sicher zu gehen – einen geschützten, zumindest einigermaßen warmen Platz schaffen. Wir haben unserem Hund damals eine mit Styropor isolierte Holzhütte gebaut. Ganz simpel – nur einen Boden, vier Wände (eine Wand natürlich mit einem ausreichend großen Eingang) und eine weitere Holzplatte als Dach. Dann mit etwas dickeren Styroporplatten auskleiden und fertig war die Schutzhütte. Vor den Eingang haben wir eine dicke Wolldecke gehängt, damit der Wind nicht reinzieht und die Wärme in der Hütte bleibt. Wer sich nicht so gerne handwerklich betätigt, findet online auch jede Menge fertige Hütten – einfach nach „isolierte Hundehütte“ suchen. Beim Aufstellen der Hütte ist es wichtig, dass der Eingang immer vom Wind abgewandt sein sollte.
Heizlüfter, Rotlicht und Heizdecken sollten besser nicht eingesetzt werden, um die Hütte zu beheizen. Einerseits können sie unüberwacht zu einem Brand führen, andererseits können sich die Hunde daran verbrennen. Auch bei speziellen Heizkissen und -matten für Haustiere ist Vorsicht geboten. Oft reicht schon deren geringe Temperatur, um Verbrennungen zu verursachen (Tierhaut ist da sehr empfindlich). Wenn, dann sollte sie mit einer Decke abgedeckt werden, so dass die Hundehaut nicht direkt mit dem Heizkissen in Berührung kommt.
Falls Sie nicht die Möglichkeit haben, eine Hütte zu bauen, zu kaufen oder aufzustellen, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
Klar, dass das nicht überall funktioniert, aber am besten wäre es natürlich, wenn Ihr Hund jederzeit und nach Belieben ins Haus kommen könnte (wenn es ihm doch mal zu kalt wird). Ansonsten sollten Sie regelmäßig nach ihm schauen und „nachfragen“, ob er rein will. Wenn er schwach wirkt oder zittert sollten Sie ihn allerdings auf jeden Fall ins Warme bringen!
Sie wollen mehr zu diesem Thema wissen? Dann lesen Sie unbedingt unsere 10 Tipps, die Hundebesitzer bei kaltem Wetter kennen sollten!
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Über Dr. med. vet. Iris Wagner-Storz
Ich bin seit 2013 approbierte Tierärztin, Mutter einer kleinen Tochter und leidenschaftliche Leseratte. Mein Tiermediziner-Herz schlägt v.a. für die Dermatologie und Innere Medizin – und so habe habe ich meine Doktorarbeit auch in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München zum Thema Allergien beim Hund geschrieben. Ich bin selbst leidgeprüft, was Krankheiten bei den eigenen Haustieren angeht – und weiß wie wichtig ausführliche, korrekte Informationen sind, um die richtige Entscheidung für den geliebten Vierbeiner zu treffen. Aus diesem Grund ist fellomed ein Herzensprojekt für mich! Um Ihnen möglichst gute und aktuelle Informationen liefern zu können, versuche ich ständig dazuzulernen und mich fortzubilden – so bin ich beispielsweise auch Mitglied der International Society of Feline Medicine (ISFM) .







