Braucht mein Hund im Winter einen Mantel?
Antwort von Tierärztin Dr. Stefanie Mallmann:
Wie so oft, gibt es auch auf diese Frage keine pauschale Antwort. Tatsächlich sind viele Hunde durch ihr dichtes Fell und die Unterwolle ausreichend gegen die kalten Temperaturen geschützt. Es gibt aber durchaus Vierbeiner, die im Winter frieren und deshalb einen Mantel benötigen.
Hundemantel sinnvoll: ja oder nein – davon hängt es ab
Ob ein Hund im Winter schnell friert, hängt von mehreren Faktoren ab. Einen sehr großen Einfluss darauf hat z.B. die Fellbeschaffenheit. Am besten schützt die Vierbeiner nämlich die sogenannte Unterwolle – das sind feine, krause Haare die rund um die langen Primärhaare wachsen und eine isolierende Schicht bilden. Rassen mit kurzem Fell und ohne Unterwolle, wie z.B. Labrador Retriever, Dobermann, Weimaraner oder Dalmatiner, fehlt diese isolierende Schicht und sie kühlen deshalb schneller aus. Hier ist ein Hundemantel also kein reines Accessoire, sondern übernimmt die wärmende Rolle der fehlenden Unterwolle.
Doch nicht nur Tieren ohne Unterwolle wird in den Wintermonaten schnell kalt, sondern auch jungen oder alten Hunden. Bei ihnen funktioniert die Temperaturregulation noch nicht oder nicht mehr so gut und es fällt ihnen schwer sich warm zu halten. Auch kranken Vierbeiner, die beispielsweise an Arthrose leiden, macht die Kälte oft zu schaffen und der Einsatz eines Mantels macht bei solchen Hunden durchaus Sinn.
Und dann gibt es – genau wie bei uns Menschen – auch unter den Hunden die ein oder andere Frostbeule. Jedes Tier hat ein individuelles Temperaturempfinden und friert unterschiedlich schnell. Vor allem Vierbeiner, die sich hauptsächlich in der Wohnung und in gut beheizten Räumen aufhalten, sind auf die warmen Innentemperaturen eingestellt und tun sich manchmal mit den großen Temperaturschwankungen schwer.
Beobachten Sie also beim Winterspaziergang Ihren Hund genau. Schnüffelt er so viel wie auch im Sommer? Genießt er den Spaziergang oder will er ihn möglichst schnell hinter sich bringen? Auch ein steifer Gang, ein aufgekrümmter Rücken, ein eingezogener Schwanz oder Muskelzittern sind z.B. Anzeichen dafür, dass es Ihrem Vierbeiner ohne Mantel zu kalt ist. Sollten Sie den Eindruck haben, dass er friert, ist ein Hundemantel nicht mehr nur modisches Accessoire, sondern durchaus sinnvoll!
Darauf sollten Sie beim Hundemantel-Kauf achten!
Achten Sie aber beim Kauf eines Hundemantels darauf, dass der Mantel gut sitzt. Rücken und Bauch sollten ausreichend bedeckt sein und der Mantel sollte auf keinen Fall zu eng sein, da sich sonst keine isolierende Luftschicht darunter bilden kann. Auch das Material sollte seinen Zweck erfüllen. Pullis aus Baumwolle z.B. halten nicht wirklich warm und saugen sich bei Schnee oder Regen regelrecht voll und kühlen den Hund dann sogar aus. Auf Taschen, Applikationen oder Bänder sollten Sie lieber verzichten, denn diese sehen zwar schick aus, bergen aber ein unnötiges Verletzungsrisiko. Am besten lassen Sie sich beim Kauf von einer qualifizierten Fachkraft beraten.
Fazit
Ein Hundemantel ist in vielen Fällen wirklich nicht nur Chichi, sondern kann Ihrem Vierbeiner die Spaziergänge in den frostigen Wintermonaten deutlich angenehmer machen.
In unserem Ratgeberartikel „10 Tipps, die Hundebesitzer bei kaltem Wetter kennen sollten!“ haben wir noch mehr Tipps für die kalte Jahreszeit zusammengetragen.
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Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann
Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!