Mein Tier hat einen Knoten/Knubbel: Was soll ich tun?
Antwort von Tierärztin Dr. Stefanie Mallmann:
Gleich zu Beginn: Wenn Sie bei Ihrem Tier einen Knoten oder Knubbel feststellen, ist dies erstmal kein Grund in Panik zu geraten – oft ist die Ursache eher harmlos, wie z.B. eine verstopfte Talgdrüse oder ein gutartiges Fettgeschwulst (Lipom).
Knoten/Knubbel bei Hund oder Katze: Besser zum Tierarzt
Trotzdem ist es sehr wichtig nicht einfach abzuwarten, sondern Sie sollten mit Ihrem Vierbeiner zeitnah zum Tierarzt gehen – vor allem, wenn der Knoten schmerzhaft oder warm ist, denn auch eine Entzündung oder ein Abszess könnten der Auslöser für die Verdickung sein und sollten vom Tierarzt behandelt werden. Im schlimmsten Fall handelt es sich bei dem Knoten um einen bösartigen Tumor. Hier wäre es fatal abzuwarten, denn fast ausnahmslos gilt: Je früher die Therapie, desto besser die Prognose.
Der Tierarzt wird sich, nachdem er die Krankengeschichte des Tieres aufgenommen und eine Allgemeinuntersuchung gemacht hat, den Knoten bzw. Knubbel genau anschauen und abtasten. Manchmal kann er danach schon einen ersten Verdacht äußern – eine definitive Diagnose kann aber nicht durch reines Anschauen oder Abtasten gestellt werden, sondern ist in der Regel erst möglich, wenn der Tierarzt eine Probe aus dem Knoten entnommen und die Zellen untersucht hat.
Dafür gibt es zwei relativ einfache Methoden:
Feinnadelaspiration
Bei der sogenannten Feinnadelaspiration pikst der Tierarzt mit einer dünnen Nadel in den Knoten und entnimmt dadurch die Zellen, die später unter dem Mikroskop untersucht werden. Die Prozedur ist für die Tiere in der Regel nicht schmerzhafter als eine Impfung oder ein Insektenstich und in den allermeisten Fällen ist dafür auch keine Narkose oder Sedation notwendig. Häufig kann man mit einer Feinnadelaspiration schnell und ohne viel Aufwand zwischen einem gutartigen Knoten (z.B. Lipom, verstopfte Talgdrüse) und einem bösartigen Tumor (z.B. Mastzelltumor oder Fibrosarkom) unterscheiden.
Biopsie
Etwas aufwendiger hingegen ist eine sogenannte Biopsie. Dabei werden nicht nur einzelne Zellen, sondern ein ganzes Gewebestück aus dem Knoten entnommen. Dieses Gewebestück wird dann von einem Pathologen untersucht. Zusätzlich zum Aussehen der Zellen kann der Pathologe bei einer Biopsie auch die Struktur und den Aufbau des Gewebes beurteilen – dadurch kann auch in Fällen, in denen die Feinnadelaspiration keinen eindeutigen Befund geliefert hat, eine genaue Diagnose gestellt werden. Im Gegensatz zur Feinnadelaspiration müssen die Vierbeiner für eine Biopsie jedoch meist eine leichte Narkose oder Sedierung bekommen.
Fazit:
Sollten Sie bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze einen Knoten finden, dann sollten Sie nicht zu lange abwarten, sondern Ihren Vierbeiner beim Tierarzt untersuchen lassen. Im besten Fall wird bei der Untersuchung etwas Gutartiges diagnostiziert – sollte die Diagnose dagegen nicht so gut ausfallen, haben Sie immerhin keinewertvolle Zeit verschwendet und somit die Prognose verbessert.
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Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann
Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!