Darf ich meinem Hund Katzenfutter geben?

Dürfen Hunde Katzenfutter fressen?

Seit etwa vier Wochen ist bei meiner Hündin und mir noch ein kleines Kätzchen eingezogen. Die beiden verstehen sich super, nur beim Fressen gibt es Probleme. Meine Hündin mag jetzt nämlich das Katzenfutter viel lieber als ihr eigenes Futter und manchmal bin ich leider nicht schnell genug um zu verhindern, dass sie Reste davon frisst. Darf ein Hund überhaupt Katzenfutter fressen bzw. dürfte ich sie mit Katzenfutter füttern, wenn sie es so viel lieber mag als Hundefutter?
Tierarztfrage vom 28.10.2018

Antwort von Tierärztin Dr. Stefanie Mallmann:

Genau wie wir Menschen, haben auch unsere Hunde unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben was das Essen anbelangt. Doch bezüglich einer Sache herrscht bei den Vierbeinern anscheinend große Einigkeit: Katzenfutter! Es gibt für Hunde tatsächlich kaum etwas Anziehenderes als Katzenfutter – viele sind regelrecht verrückt danach, einschließlich meiner eigenen Hündin Lotta. Sobald sie den Duft in der Nase hat, ist alles andere Nebensache. Vermutlich ist der hohe Proteingehalt des Katzenfutters dafür verantwortlich, dass es so schmackhaft für die Vierbeiner ist.

Zur Beruhigung: Katzenfutter ist für Hunde nicht schädlich. Falls Ihr Vierbeiner also ab und zu davon nascht, ist das kein Problem. Allerdings sollten Sie Ihren Hund nicht ausschließlich mit Katzenfutter ernähren. Denn die Zusammensetzung von Protein, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen ist an die Katze und nicht den Hund angepasst.

So ist zum Beispiel der Proteinanteil deutlich höher, der Kohlenhydratanteil eher gering und oft ist das Futter auch „fetter“ als Hundefutter. Der Hundeorganismus benötigt jedoch einen gewissen Anteil an Kohlenhydraten und zu viel Protein kann auf Dauer Nieren und Leber belasten. Manche Hunde reagieren auf den hohen Protein- und Fettanteil auch mit Durchfall, Blähungen und Erbrechen – im schlimmsten Fall sogar mit einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, einer sogenannten Pankreatitis. Eine Pankreatitis ist für den Hund nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern kann sogar lebensbedrohlich werden. Und nicht zuletzt leidet auch die Figur darunter, wenn Hunde viel Katzenfutter fressen. Durch den höheren Kaloriengehalt kann es schnell zu Übergewicht kommen und die zusätzlichen Pfunde sind schwer wieder loszuwerden.

Im Endeffekt kann man Katzenfutter bei Hunden ganz gut mit Schokolade bei uns Menschen vergleichen: Ab und zu ein Stück Schokolade schadet uns nicht – ganz im Gegenteil, es schmeckt und macht uns glücklich! Würden wir uns aber ausschließlich von Schokolade ernähren, würde uns das früher oder später krank machen.

Übrigens: Katzen sind beim Futter deutlich empfindlicher als Hunde und sollten, wenn möglich, kein Hundefutter fressen und auf gar keinen Fall ausschließlich damit ernährt werden. Denn die Stubentiger können z.B. die wichtige Aminosäure Taurin nicht selber produzieren. Taurin ist jedoch lebensnotwendig und ein Taurinmangel führt zu schweren Herzerkrankungen. Im Hundefutter ist für Katzen viel zu wenig dieser Aminosäure enthalten. Ähnlich verhält es sich mit der Fettsäure Arachidonsäure und Vitamin A – auch diese Stoffe sind in Hundefutter nicht ausreichend vorhanden.

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Tierärztin Stefanie Mallmann

Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann

Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!


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