Können Hunde eigentlich weinen?
Hunde sind die besten Freunde des Menschen: sie begleiten uns nicht nur durch unseren Alltag, sondern spenden uns oft auch in traurigen Zeiten Trost. Kaum jemand zweifelt heute noch daran, dass die Vierbeiner unsere Gefühle wahrnehmen und auch selbst zu Trauer fähig sind. Aber können Hunde eigentlich auch weinen, wenn sie traurig sind?
Können Hunde aus Traurigkeit weinen?
Ob Tränen bei unseren Vierbeinern die Folge von Gefühlen sein können, ist wissenschaftlich wenig untersucht. Nach heutigem Kenntnisstand geht man jedoch davon aus, dass das Weinen bei Hunden kein Ausdruck von Trauer ist und sie nicht aus emotionalen Gründen weinen können.
Das heißt jedoch nicht, dass Hunde gar keine Tränen vergießen können – denn genau wie wir Menschen besitzen auch sie Tränendrüsen, die für die Produktion von Tränenflüssigkeit verantwortlich sind. In erster Linie dient diese Flüssigkeit dazu, die empfindlichen Augen feucht zu halten und von kleinen Fremdkörpern, wie z.B. Staub, Pollen oder Haaren, zu reinigen. Tränen sind also eine normale Schutzfunktion des Körpers.
Wann kann es so aussehen, als würden Hunde weinen?
Im Normalfall wird die produzierte Tränenflüssigkeit direkt über kleine „Löcher“ bzw. Öffnungen im Augenwinkel (die sogenannten Tränenpünktchen) abgeleitet – und zwar über einen Gang namens Tränennasenkanal in die Nase (aus diesem Grund läuft Ihnen auch die Nase, wenn Sie weinen).
Ist der Tränennasenkanal blockiert oder wird übermäßig viel Tränenflüssigkeit produziert, kann es allerdings passieren, dass das Auge „überläuft“. Der so entstehende Augenausfluss lässt es so aussehen, als würde der Hund weinen.
Eine übermäßige Tränenproduktion oder eine Verlegung des Tränennasenkanals können bei Hunden ganz unterschiedliche Ursachen haben. Häufige Gründe sind z.B. eine Entzündung der Bindehaut oder der Hornhaut, kleine Fremdkörper im Auge oder (angeborene) Fehlbildungen am Auge (z.B. Fehlstellungen der Wimpern). Im schlimmsten Fall können aber auch Tumore, ein erhöhter Augeninnendruck oder Infektionskrankheiten für die tränenden Augen verantwortlich sein. In unserem Artikel „Tränende Augen beim Hund“ haben wir die möglichen Ursachen zusammengefasst und erklären Ihnen, welche Untersuchungen zur Diagnose notwendig sind.
Leidet ein Hund unter dauerhaftem, also chronischem, Augenausfluss, bilden sich häufig die sogenannten Tränenspuren oder Tränenstraßen. Durch den ständigen Sekretfluss kommt es unterhalb der Augen zu Verklebungen und bei Hunden mit hellem Fell zu rötlich-braunen Verfärbungen der Haare. Wieso sich das Fell rötlich verfärbt, können Sie in unserem Artikel „Rötlich-braune Fellverfärbungen beim Hund“ nachlesen.
Fazit
Unsere vierbeinigen Freunde können durchaus Tränen vergießen und sind ohne Zweifel auch zu Trauer fähig – nur im Zusammenhang steht beides wohl nicht. Kurz gesagt: Hunde können weinen, allerdings nicht bewusst bzw. aus emotionalen Gründen.
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Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann
Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!