Darf ich meinem Hund Ibuprofen gegen Schmerzen geben?
Antwort von Tierärztin Dr. Stefanie Mallmann:
Vielen Dank für Ihre Frage, die bestimmt für viele Hunde-, aber auch Katzenbesitzer, interessant und hilfreich ist. Denn gleich zu Beginn müssen wir sagen: Bitte geben Sie Ihrem Tier auf keinen Fall Ibuprofen oder andere Schmerzmittel, die nicht vom Tierarzt verschrieben wurden.
Medikamente wie z.B. Ibuprofen, Paracetamol, Aspirin oder Diclofenac sind für uns in aller Regel gut verträglich – für Hunde und Katzen sind sie jedoch oft sehr giftig. Schon kleine Mengen der Schmerzmittel können bei den Tieren zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen und Organe wie Magen, Darm, Nieren oder Leber schädigen. Teilweise stören die Schmerzmittel bei Hund und Katze auch die Blutgerinnung oder zerstören die lebenswichtigen roten Blutkörperchen.
Ibuprofen beispielsweise löst bei unseren Vierbeinern Magen-Darm-Blutungen aus und schädigt die Nieren. Typische Symptome bei einer Vergiftung mit Ibuprofen sind Erbrechen und Durchfall, Bauchschmerzen, blutiger Kot, vermehrter Durst und Harnabsatz bis hin zu neurologischen Störungen und Anfällen. Im schlimmsten Fall endet eine Vergiftung sogar tödlich.
Bereits etwa 20-25 mg Ibuprofen pro Kilogramm Körpergewicht können für einen Hund ernsthaft gefährlich werden – das heißt, für einen 20 kg schweren Hund kann eine Tablette Ibuprofen 400 schon ausreichen um schwere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Katzen reagieren sogar noch empfindlicher auf Ibuprofen und Co!
Wenn Ihr Tier also einmal Schmerzmittel braucht, sollten Sie ihm wirklich nur Medikamente geben, die Sie mit Ihrem Tierarzt abgesprochen oder von ihm bekommen haben. Damit Ihr Vierbeiner nicht unabsichtlich gefährliche Medikamente aufnimmt, bewahren Sie sicherheitshalber alle Arzneimittel außer Reichweite auf oder sperren Sie sie am besten weg.
Sollte Ihr Hund oder Ihre Katze versehentlich Medikamente gefressen haben, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Vierbeiner so schnell wie möglich zum Tierarzt oder in eine Tierklinik fahren. Ist die Aufnahme nämlich noch nicht zu lange her, kann der Tierarzt das Tier erbrechen lassen – die Arzneimittel werden dann eventuell nicht oder nur unvollständig aus dem Magen in den Organismus aufgenommen. Zusätzlich kann durch Aktivkohle die Resorption der Wirkstoffe aus dem Darm verringert und durch eine Infusion der Kreislauf stabilisiert werden.
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Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann
Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!