Katze schreit nachts – woran kann es liegen?
Antwort von Tierärztin Dr. Iris Wagner-Storz:
Wenn eine Katze nachts schreit, ist das ganz schön anstrengend! Und vermutlich kennt jeder Katzenbesitzer dieses Problem und wurde nachts schon mal von „Katzenjammer“ geweckt. Was auf den ersten Blick einfach nur nervig wirkt, kann aber tatsächlich auch eine ernste Ursache haben.
Deswegen haben wir uns auch sehr über diese spannende Frage gefreut – und sie sogar zum Anlass genommen, einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema zu schreiben: Katze miaut ständig – auch nachts. Dort finden Sie ganz ausführliche Informationen, was hinter ständigem Schreien und Miauen stecken kann, wann man zum Tierarzt gehen sollte, welche Untersuchungen zur Diagnose nötig sind und welche Behandlungen in Frage kommen.
Aber schauen wir uns mal genauer an, welche Ursachen bei Ihrer Mieze in Frage kommen. Es hört sich so an, als könnte es sich um eine alte Katze handeln – und Sie verraten uns ja auch schon, dass sie schlecht hört oder sogar fast taub ist.
Deswegen kommen meiner Meinung nach v.a. drei Ursachen in Frage:
- Ihre Katze schreit nachts, eben weil sie schwerhörig ist. Wie ich in dem ausführlichen Artikel schon beschrieben habe, hören sich taube Katzen ja auch selber nicht mehr – und können deswegen nicht einschätzen, wie laut ihr Miauen ist. Als Folge schreien diese Katzen oft sehr laut und auch öfter als früher. Welche Ursachen Taubheit/Schwerhörigkeit haben kann, finden Sie in dem oben genannten Artikel.
- Ihre Katze schreit nachts, weil sie „dement“ ist. Die Hälfte aller Katzen über 11 Jahren zeigen Anzeichen eines sog. kognitiven Dysfunktions-Syndroms – eine Erkrankung, welche der Demenz beim Menschen ähnelt. Das häufigste Symptom dabei ist, dass die betroffenen Katzen nachts schreien und miauen. Aber auch Orientierungslosigkeit, Verwirrtheit, Verlust der Stubenreinheit, verringerte Aktivität und verändertes Verhalten kommen häufig vor.
- Ihre Katze schreit, weil sie an einer Erkrankung u./o. Schmerzen leidet. Gerade bei alten Katzen kommen viele Krankheiten vor, die nicht so leicht zu erkennen sind, z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Niereninsuffizienz. Weitere Symptome, die dafür sprechen könnten, wären, wenn Ihre Katze mehr trinkt als früher, größere Klumpen im Katzenklo hinterlässt (also auch mehr pinkelt), einen veränderten Appetit hat oder abgemagert ist. Es kann aber auch sein, dass Ihre Katze neben dem nächtlichen Schreien gar keine anderen Symptome zeigt und trotzdem an einer Erkrankung oder Schmerzen leidet.
Ohne genauere Informationen können wir allerdings natürlich auch nicht ausschließen, dass bei Ihrer Katze ein anderes Problem hinter dem nächtlichen Schreien steckt. Es ist z.B. auch gut möglich, dass Ihre Katze unter chronischem Stress oder Angst leidet.
Um wirklich herauszufinden, wieso Ihre Katze nachts schreit, sollten Sie sie deswegen unbedingt mal zum Tierarzt bringen und durchchecken lassen! Das gilt vor allem dann, wenn sie dieses Verhalten neu entwickelt hat – es also für Ihre Katze untypisch ist. Denn nur der Tierarzt kann sicher ausschließen, dass Ihre Mieze an einer (schmerzhaften) Erkrankung leidet!
Wenn Sie gerne noch mehr zu den genannten (und weiteren möglichen) Ursachen und auch zur Behandlung wissen wollen, finden Sie – wie bereits erwähnt – hier noch ausführlichere Informationen: Katze miaut ständig – auch nachts.
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Über Dr. med. vet. Iris Wagner-Storz
Ich bin seit 2013 approbierte Tierärztin, Mutter einer kleinen Tochter und leidenschaftliche Leseratte. Mein Tiermediziner-Herz schlägt v.a. für die Dermatologie und Innere Medizin – und so habe habe ich meine Doktorarbeit auch in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München zum Thema Allergien beim Hund geschrieben. Ich bin selbst leidgeprüft, was Krankheiten bei den eigenen Haustieren angeht – und weiß wie wichtig ausführliche, korrekte Informationen sind, um die richtige Entscheidung für den geliebten Vierbeiner zu treffen. Aus diesem Grund ist fellomed ein Herzensprojekt für mich! Um Ihnen möglichst gute und aktuelle Informationen liefern zu können, versuche ich ständig dazuzulernen und mich fortzubilden – so bin ich beispielsweise auch Mitglied der International Society of Feline Medicine (ISFM) .