Welche Katzen eignen sich für Allergiker?
Antwort von Tierärztin Dr. Stefanie Mallmann:
Da die Katzenallergie zu den häufigsten Allergieformen zählt, wird die Frage nach Katzen für Allergiker – sogenannten hypoallergenen Katzenrassen – häufig gestellt. Um aber beantworten zu können, ob es solche hypoallergenen Katzen gibt, muss man sich zuerst die Frage stellen: Was an der Katze löst denn überhaupt die Allergie beim Menschen aus?
Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass die Katzenhaare der Auslöser der Allergie sind. Tatsächlich ist der Übeltäter aber ein Protein im Speichel und Talgdrüsensekret der Katzen. Die wissenschaftliche Bezeichnung dieses Allergens lautet Fel d 1. Fel d steht für Felis domesticus, der lateinische Name für Hauskatze, und da es das erste gefundene allergische Protein bei der Katze war, wurde die Zahl 1 hinzugefügt. Fel d 1 ist bei bis zu 90 % der Katzenallergiker für die Symptome verantwortlich. Das Protein verteilt die Katze beim Putzen auf dem Fell und – wenn sie haart – dadurch zwangsläufig auch im gesamten Wohnraum.
Eine hypoallergene Katze müsste also gar kein oder weniger Fel d 1 als eine „normale“ Katze produzieren oder weniger Haare verlieren. Einigen Katzenrassen – wie Cornish Rex, Devon Rex, Sibirische Katze, Balinese und Sphynx – werden diese Eigenschaften immer wieder nachgesagt. Wissenschaftlich bewiesen ist dies aber nicht.
Dagegen wurde in Studien festgestellt, dass weibliche Tiere weniger Fel d 1 produzieren als männliche und dass die Kastration bei Katern zu einer verminderten Ausscheidung des Allergens führt.
Manche Katzen scheiden also tatsächlich weniger allergenes Protein aus als andere. Abhängig ist das aber von dem individuellen Tier und weniger von der Rasse. Es gibt deshalb nicht die eine hypoallergene Katzenrasse, sondern jede Katze kann potentiell hypoallergen sein und wenig Fel d 1 ausscheiden. Den perfekten Stubentiger für Allergiker zu finden, ist deshalb ein bisschen wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Bevor Sie sich also für eine Katze entscheiden, sollten Sie davor so viel Zeit wie möglich mit dem potentiellen Mitbewohner verbringen und testen wie Sie auf ihn reagieren. Denn ist die Samtpfote erstmal eingezogen, ist es für beide Seiten schwer sich wieder zu trennen.
Wenn Sie beim Zusammenleben einige einfache Verhaltensweisen und Regeln beachten, kann das ebenfalls dabei helfen, die allergischen Symptome so gering wie möglich zu halten:
Zusammengefasst würden wir Ihnen also dazu raten, nach einer Kätzin oder zumindest einem kastrierten Kater Ausschau zu halten und den Kandidaten vorher oft genug zu besuchen, um zu schauen wie Sie reagieren. Wenn Sie dann noch die Verhaltensweisen (bezüglich Reinigung und Einrichtung) beachten, besteht Hoffnung, dass bald ein tierischer Mitbewohner bei Ihnen einziehen kann!
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Antwort helfen konnten und drücken Ihnen die Daumen, dass Sie bald eine geeignete Katze finden!
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Über Dr. med. vet. Stefanie Mallmann
Tierärztin und fellomed-Mitgründerin Dr. Mallmann hat bis 2014 an der LMU München Tiermedizin studiert. Auch sie hat ihre Doktorarbeit in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik München geschrieben, anschließend aber auch noch ein Jahr in der Onkologie gearbeitet. Neben unserer Freundschaft verbindet uns beide die Liebe zu Tieren, ein hoher Anspruch an die Qualiät unserer Arbeit und ein ausgeprägtes Helfersyndrom – und so haben wir 2018 unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und gemeinsam fellomed gegründet. Mittlerweile hat meine liebe Kollegin fellomed leider verlassen, dennoch wird sie immer ein Teil dieses Projektes bleiben!