11 Tipps, wie Ihre Katze garantiert mehr trinkt!

Klar, wir alle wissen: es ist wichtig, genug zu trinken! Für Katzen gilt das sogar noch mal ganz besonders – wenn sie nicht genug trinken, steigt nämlich das Risiko, dass sie ernsthaft krank werden. Sie können unter anderem Harnsteine, Blasenentzündungen (FLUTD) und die gefürchtete chronische Niereninsuffizienz entwickeln.

Das Problem ist aber: Katzen sind trinkfaul. Ihre Wasseraufnahme liegt häufig deutlich unter der Menge, die sie eigentlich bräuchten. Und leider hören sie ja nicht auf uns, wenn wir ihnen ans Herz legen, dass sie bitte, bitte mehr trinken sollen.

Hier sind Sie als Besitzer gefragt die Katze auszutricksen – und die Flüssigkeitsaufnahme zu erhöhen, ohne dass sie es überhaupt merkt.

Tipp 1: Wechseln Sie auf Feuchtfutter

Ja, Katzen trinken mehr Wasser, wenn sie Trockenfutter fressen. Aber: insgesamt nehmen sie eben doch deutlich mehr Flüssigkeit auf, wenn sie stattdessen Nassfutter bekommen.

Katze mit Trockenfutter und Glas Wasser

Hier eine kleine, aber eindrucksvolle Rechnung: Eine 5 kg schwere, gesunde Katze sollte am Tag ca. 220 ml Flüssigkeit aufnehmen. Wird sie ausschließlich mit Trockenfutter ernährt (65 g pro Tag, ca. 10% Restfeuchte im Futter) nimmt sie am Tag nur 6,5 ml Flüssigkeit mit dem Futter auf. Die restlichen 213,5 ml Wasser muss sie trinken, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken – das ist fast ein ganzes Glas voll!

Erhält die gleiche Katze dagegen ausschließlich Nassfutter (300 g pro Tag, ca. 80% Feuchtigkeitsgehalt) nimmt sie allein mit dem Futter schon 240 ml Wasser auf – sie ist also schon gut mit Flüssigkeit versorgt und müsste theoretisch nicht mal mehr trinken.

Sie sehen also: der einfachste Weg, die Wasseraufnahme zu erhöhen, ist die Umstellung auf Nassfutter! Zumindest eine gemischte Ernährung aus Nass- und Trockenfutter sollten Sie deswegen auf jeden Fall in Erwägung ziehen.

Tipp 2: Füttern Sie mehrmals täglich

Wer isst schon gerne etwas, das schon braune, eingetrocknete Ränder hat? Eben. Unseren pelzigen Freunden geht es nicht anders. Frisches Feuchtfutter schmeckt einfach besser. Gerade bei Katzen, die eigentlich lieber Trockenfutter essen würden, kann die Akzeptanz erhöht werden, indem man zwei- oder dreimal statt nur einmal täglich füttert.

Tipp 3: Mischen Sie das Futter mit Wasser

Viele Katzen akzeptieren es recht gut, wenn ihr Nassfutter mit ein bisschen Wasser gemischt wird. Manche sind sogar regelrecht begeistert, wenn ihr Futter erst zermatscht und dann mit Wasser noch pampiger gemacht wird – perfekt zum Aufschlecken.

Wichtig ist, die beigemischte Flüssigkeitsmenge langsam zu steigern. Fangen Sie mit einem halben Teelöffel Wasser an und geben Sie jeden Tag ein klein wenig mehr dazu. Die Höchstmenge hängt dann vom jeweiligen Stubentiger ab (häufig 2-3 Esslöffel) – wenn er das Futter nicht mehr annimmt, sollten Sie die Menge wieder verringern.

Theoretisch kann man auch Trockenfutter mit Wasser mischen bzw. darin einweichen. Ein Teil des Reizes von Trockenfutter scheint aber der Knusperfaktor zu sein – nass und labberig wird es dagegen häufig verschmäht. Dennoch kann man es versuchen, wenn eine Umstellung auf Nassfutter gar nicht möglich ist.

Tipp 4: Schaffen Sie genug Trinkmöglichkeiten

Eigentlich logisch: wenn die Mieze in ihrem Zuhause öfters über Trinkmöglichkeiten stolpert, wird sie auch öfters (und dadurch mehr) trinken. Das gilt vor allem auch, weil die Katze kein ausgeprägtes Durstgefühl hat. Durch die verschiedenen Näpfe wird sie immer wieder daran erinnert, das sie ja mal trinken könnte.

Tipp 5: Wählen Sie die richtigen Orte für die Trinkstellen

Genau wie wir Menschen trennen Katzen ihre einzelnen „Bedürfnisareale“ streng voneinander. Essen oder trinken neben dem Klo? Nein, danke! Verständlich, wir würden dort ja auch nicht zu Abend essen.

Anders als die meisten von uns trennen Stubentiger aber auch Futter- und Wasseraufnahme voneinander. Sie mögen es meistens nicht, wenn der Wassernapf direkt neben der Futterschüssel steht.

Stellen Sie die Trinkgefäße also weit genug weg von Futternapf und Katzenklos. Außerdem sollten Sie sie natürlich nicht in der prallen Sonne oder direkt neben der Heizung platzieren. Dann bleibt das Wasser schön frisch und kühl. Ansonsten gilt: überall dort Näpfe hinstellen, wo die Mieze sich gerne aufhält.

Tipp 6: Finden Sie heraus, WORAUS Ihre Katze am liebsten trinkt

Katze trinkt fließendes Wasser

Wie wir alle wissen: Katzen sind eigen. Manche trinken am liebsten stehendes Wasser, manche „blubberndes“ und wiederum andere fließendes. Auch das Material (Keramik, Glas, Metall) und die Form des Napfes (flach oder tief, groß oder klein) kann eine Rolle spielen.

Und als wäre das nicht schon genug: auch an den Füllstand stellen sie Ansprüche. Die meisten Stubentiger trinken am liebsten, wenn der Napf bis zum Rand gefüllt ist und sie nicht mit den empfindlichen Schnurrhaaren an den Rand stoßen. Manche tauchen aber lieber tiefer in den Napf ein.

Zum Glück gibt es heutzutage im Handel die passenden Näpfe für jeden Geschmack –  und auch spezielle Trinkbrunnen für Katzen (z.B. der empfehlenswerte Lucky-Kitty Keramik Katzenbrunnen*). Probieren Sie einfach aus, was Ihrer Mieze am besten gefällt. Bieten Sie Näpfe, Schüsseln, tiefe Teller etc. in verschiedenen Varianten nebeneinander an und beobachten Sie, woraus sie am liebsten trinkt.

Tipp 7: Finden Sie heraus, WAS Ihre Katze am liebsten trinkt

Wer dachte, mit der Wahl des richtigen Napfes wäre die Sache mit den Vorlieben erledigt, hat sich geirrt. Katzen sind eben Katzen. Und deswegen haben sie natürlich auch Ansprüche an den Napfinhalt.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass man täglich frisches Wasser in einer sauberen Schüssel anbieten sollte. Aber: manche Miezen trinken eben auch gerne Wasser, das schon ein bisschen abgestanden ist. Versuchen sie also, verschiedene Näpfe mit verschiedenen Wasser-Frischegraden anzubieten (indem sie zum Beispiel in einem Napf das Wasser nur jeden 2. Tag wechseln).

Tipp 8: Nehmen Sie Rücksicht auf die feine Nase Ihres Stubentigers

Wenn Ihre Katze trinken will und plötzlich einen unangenehmen Geruch feststellt, wird sie sich sehr wahrscheinlich umentscheiden und doch nicht trinken. Sorgen Sie also dafür, dass der Napf und das Wasser nicht irritierend riechen. Denken Sie dabei daran, dass unsere Stubentiger sehr viel besser riechen als wir. Was für uns neutral riecht, kann für sie stechend stinken.

Vermeiden Sie deshalb Näpfe und Trinkbrunnen aus Plastik und waschen Sie sie nach dem Spülen gründlich aus. Manche Katzen akzeptieren nicht mal die kleinsten Spülmittelrückstände. Verwenden Sie in diesem Fall zur Reinigung der Näpfe nur heißes (bzw. kochendes) Wasser und einen Schwamm.

Tipp 9: Erleichtern Sie Ihrer Katze, den Füllstand des Napfes zu erkennen

Manche Katzen erkennen nur schwer, wo das Wasser im Napf anfängt – und tauchen ihre Nase versehentlich hinein. Das kann eine Mieze schon mal frustrieren und dazu führen, dass sie seltener trinkt. Sie können Ihrem Stubentiger helfen, den Wasserstand abzuschätzen, indem Sie z.B. einen Grashalm auf die Wasseroberfläche legen.

Tipp 10: Bringen Sie Geschmack ins Spiel

Ganz klar: was lecker schmeckt, wird lieber getrunken. Sie können dem Wasser Geschmack hinzufügen, indem sie ein bisschen ungewürzte, ungesalzene Fleisch-, Hühner- oder Fischbrühe hineingeben (dazu einfach ein Stück Fleisch oder Fisch bzw. Karkassen oder Knochen in Wasser auskochen). Auch der Saft aus Thunfisch-Dosen wird – mit Wasser verdünnt – gerne getrunken.

Falls Ihre Katze ein Spezialfutter fressen muss (z.B. Nierendiät) können Sie auch daraus eine Brühe herstellen: etwas Futter mit Wasser mischen, in einen Topf geben, ca. 5 min leicht köcheln lassen und dann durch ein Sieb abgießen. Voilà – selbstgemachte „Spezialdiät-Brühe“.

Die Brühe kann dann in einer Eiswürfelform eingefroren werden – so haben Sie immer leckere Brühe zur Hand.

Tipp 11: Eiszeit für Katzen

Manche Stubentiger genießen es genau wie wir Menschen ein Eis zu schlecken – vor allem im Sommer. Natürlich ist normales Speiseeis für unsere kleinen Gefährten ungeeignet. Ein einfacher Eiswürfel auf einem Teller oder in einem Napf kann aber auch sehr viel Spaß machen und die Katzen dazu bringen, ihn immer wieder abzuschlecken – und ganz nebenbei nehmen sie dabei natürlich das eingefrorene Wasser auf.

Sie können aber auch – wie oben beschrieben – Brühe-Eiswürfel herstellen und Ihrer Mieze anbieten. Die schmecken dann natürlich noch besser. Statt auf einen Teller können Sie den Brühe-Eiswürfel aber auch in den Wassernapf legen – beim Schmelzen gibt er dann seinen Geschmack ans Wasser ab und die Mischung bleibt schön kühl und frisch.

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Dr. Iris Wagner-Storz von fellomed vor einer Betonwand

Über Dr. med. vet. Iris Wagner-Storz

Ich bin seit 2013 approbierte Tierärztin, Mutter einer kleinen Tochter und leidenschaftliche Leseratte. Mein Tiermediziner-Herz schlägt v.a. für die Dermatologie und Innere Medizin – und so habe habe ich meine Doktorarbeit auch in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München zum Thema Allergien beim Hund geschrieben. Ich bin selbst leidgeprüft, was Krankheiten bei den eigenen Haustieren angeht – und weiß wie wichtig ausführliche, korrekte Informationen sind, um die richtige Entscheidung für den geliebten Vierbeiner zu treffen. Aus diesem Grund ist fellomed ein Herzensprojekt für mich! Um Ihnen möglichst gute und aktuelle Informationen liefern zu können, versuche ich ständig dazuzulernen und mich fortzubilden – so bin ich beispielsweise auch Mitglied der International Society of Feline Medicine (ISFM) .

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