Atemfrequenz, Puls, Temperatur – was ist normal bei Hund & Katze?

Puls & Herzfrequenz bei Hund und Katze: was ist normal?

Die Herzfrequenz und der Puls sind wichtige Werte, die uns direkt Auskunft über den Zustand des Herz-Kreislaufsystems geben. Das Herz-Kreislaufsystem ist lebenswichtig und kann bei vielen Erkrankungen beeinträchtigt sein. Eine Veränderung dieser Vitalparameter zeigt es uns deshalb sofort, wenn bei unseren Vierbeinern etwas nicht in Ordnung ist.

Die Herzfrequenz bei Hund und Katze gibt wieder, wie oft das Herz pro Minute schlägt. Bei jedem Herzschlag wird Blut aus dem Herzen in die Adern und damit in den Blutkreislauf gepumpt – das kann man dann als Puls, z.B. an den Gliedmaßen, spüren. Bei gesunden Tieren entspricht der Puls deswegen der Herzfrequenz.

Welche Herzfrequenz ist bei Hund und Katze normal?

Die Herzfrequenz ist bei jedem Hund und bei jeder Katze extrem individuell und unterschiedlich – genau wie bei uns Menschen. Vor allem Alter, Trainingszustand und Temperament spielen eine große Rolle. Größe und Gewicht scheinen weniger ausschlaggebend zu sein als bisher gedacht.

In Büchern findet man viele unterschiedliche Angaben zu den Normalwerten und man kann sich auch daran orientieren – idealerweise kennt man aber die individuellen „Normalwerte“ seines eigenen Vierbeiners. So kann man Abweichungen am besten feststellen.

Normale Herzfrequenz/Puls beim gesunden, ruhigen Hund:

  • Erwachsener Hund: ca. 60 – 120 Schläge/Minute
  • Welpen: bis ca. 210 Schläge/Minute

Normale Herzfrequenz/Puls bei der gesunden, ruhigen Katze:

  • Erwachsene Katze: ca. 140 – 200 Schläge/Minute
  • Welpe: ca. 200 – 260 Schläge/Minute

Wie bestimme ich Herzfrequenz und Puls bei Hund und Katze?

Die Herzfrequenz lässt sich bei Hund und Katze am besten über den Pulsschlag bestimmen – denn ohne ein Stethoskop ist der Herzschlag von außen schwierig festzustellen. Nur bei ganz kleinen Hunden oder schlanken Katzen kann man manchmal den Herzschlag an der linken Brustseite unter dem Vorderbein spüren (oder mit dem Ohr am Brustkorb hören).

Den Puls fühlen Sie am besten am Hinterbein. Legen Sie Zeige- und Mittelfinger leicht auf die Innenseite des Oberschenkels, möglichst weit oben in der „Spalte“ zwischen Bauch und Bein. Manchmal braucht man etwas Geduld, bis man das leichte Pochen spürt. Zählen Sie für 30 Sekunden die Pulsschläge und nehmen Sie die Zahl danach mal zwei – daraus ergibt sich die Anzahl der Schläge pro Minute.

Wichtig ist, dass Sie die Werte bestimmen, wenn das Tier in Ruhe ist. Stress, Aufregung oder Anstrengung lassen die Herzfrequenz und den Puls natürlicherweise ansteigen.

Wann sind Herzfrequenz und Puls erhöht oder erniedrigt?

Nicht immer muss eine erhöhte oder erniedrigte Herzfrequenz krankhaft sein. Wie schon erwähnt, ist ein Anstieg des Herzschlages bei Aufregung, Stress oder Anstrengung normal. Wenn sich der Puls in Ruhe dann wieder beruhigt, besteht in aller Regel kein Grund zur Besorgnis. Sind die Tiere tiefenentspannt, wie z.B. im Schlaf, oder extrem trainiert (Sportlerherz), kann der Herzschlag auch physiologisch (aso ohne krankhaften Grund) erniedrigt sein.

Ist der Herzschlag jedoch ohne ersichtlichen Grund erhöht oder erniedrigt, kann das auf eine Herzerkrankung hindeuten. Auch andere Erkrankungen, wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion– oder -überfunktion, oder Schmerzen können den Herzschlag von Hund und Katze beeinflussen.

Auch die Qualität des Pulsschlages, also z.B. ein sehr schwacher, extrem pochender oder unregelmäßiger Puls, können ein Hinweis für verschiedene Krankheiten und Probleme des Vierbeiners sein.

In unseren Infografiken haben wir die wichtigsten Werte für Sie zusammengefasst:

Normale Vitalwerte Hund
Vitalwerte bei Katzen
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Dr. Iris Wagner-Storz von fellomed vor einer Betonwand

Über Dr. med. vet. Iris Wagner-Storz

Ich bin seit 2013 approbierte Tierärztin, Mutter einer kleinen Tochter und leidenschaftliche Leseratte. Mein Tiermediziner-Herz schlägt v.a. für die Dermatologie und Innere Medizin – und so habe habe ich meine Doktorarbeit auch in der Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München zum Thema Allergien beim Hund geschrieben. Ich bin selbst leidgeprüft, was Krankheiten bei den eigenen Haustieren angeht – und weiß wie wichtig ausführliche, korrekte Informationen sind, um die richtige Entscheidung für den geliebten Vierbeiner zu treffen. Aus diesem Grund ist fellomed ein Herzensprojekt für mich! Um Ihnen möglichst gute und aktuelle Informationen liefern zu können, versuche ich ständig dazuzulernen und mich fortzubilden – so bin ich beispielsweise auch Mitglied der International Society of Feline Medicine (ISFM) .

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